Einige Weile später kamen Leute in die Lobby
rein. Da war ein Europäer unter den Leuten. Er sah mich und ich sah ihn auch. Dann
lächelte
er und nannte meinen Namen. Daher wusste ich, dass er der Professor ist,
auf den ich gerade wartete. Das fand ich schön, dass der Professor mich
gleich erkennen konnte. Wir haben uns vorher noch nicht gesehen. :-)
Ich stand auf, gab dem Professor die Hand. Wir begrüssten
einander und unterhielten uns kurz. Dann lud er mich zum Abendessen ein. Oh, er
war ja so nett. Das hab ich nicht gedacht. Dann gingen wir ins Restaurant
rechts neben der Lobby.
Wir sprachen über einige interessante Themen. Der Professor schenkte mir eine
Flasche kayu putih Ó¦l, das aus Buru Insel kommt. (kayu = Holz, putih = weiss,
also kayu putih = weisses Holz. Aber es muss einen lateinischen Namen fuer diese Pflanze geben ) Darüber habe ich mich sehr gefreut. Das
war ja ein schöner Abend, aber die Zeit ging weiter, irgendwann muss man
ja aufhören.
Wir müssen unser eigenes Leben weiterführen. Der Professor musste am nächsten
Tag nach Indien weiterfliegen, wo er Vorträge auch halten wurde. Schon wieder
ein langer Flug! In Jakarta war der Professor nur kurz wegen der Zwischenlandung.
Vorher hatte er Vorträge in 2 Städten in Indonesien gehalten.
Ich kenne Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Ernest W.B. Heß-Lüttich
seit 2003. Damals wollte ich mich um Stipendium von der Schweiz bewerben und
ich brauchte eine Betreuungszusage von einer erkannten
Universität
in der Schweiz. Die Betreuungszusage bekam ich von Prof. Hess-Luettich, vom Institut
für Germanistik der Universität Bern. Dank seiner Betreuungszusage
konnte ich mich damals um das Stipendium bewerben.
Folgendes Zitat seiner ersten email vom 8. Oktober
2003:
Sehr geehrte Frau Sihombing Purnama-Juita:Ich bitte um Nachsicht dafuer, dass ich verspaetet schreibe, aber ich bin erst seit heute von Konferenzen in Brasilien zurueck in Bern ...Ihrem Schreiben entnehme ich, dass Sie Interesse an einem Studium in meiner Abteilung haben. ...
Er war ja sehr nett. :-)
Die Schweiz gab aber Stipendium im begrenzten
Anteil gleichzeitig fuer viele Laender in Asien. Das heisst es gaebe
kein Stipendium besonders nur fuer Indonesien. So hat mir die Frau in der
Schweizerischen Botschaft damals gesagt. Nicht wie Deutschland. DAAD (Deutscher
Akademischer Austauschdienst) Jakarta ist ja da fuer Indonesien.
Folgendes Zitat des Absagebriefes von der
Schweiz:
Bern, den 26.3.2004S.g. Frau SihombingVor einiger Zeit haben Sie sich um ein Stipendium der Schweizerischen Eidgenossenschaft beworben. ...Die Eidgenoessische Stipendienkommission war wegen der Zahl der eingegangenen Kandidaturen, welche die angebotenen Stipendien bei weitem ueberstieg, gezwungen, eine strenge Auswahl zu treffen. Dies fuehrte dazu, dass auch verschiedentlich gute Kandidaturen nicht beruecksichtigt werden konnten.Leider muessen wir Ihnen nun mitteilen, dass die Kommission Ihnen kein Stipendium zugesprochen hat. ...
Das ist ja traurig. Ich wuerde gern als Dozentin an einer Uni
arbeiten. Ich brauche aber Stipendium, so dass ich weiter studieren und
anschliessend an der Uni arbeiten koennte. Aber das war so schwierig ein
Stipendium zu kriegen. Im Gegenteil gibt es Leute, die nicht dankbar sind. Sie
bekommen schon Stipendium, um in Deutschland weiter zu studieren. Aber sie
kommen nicht in die Uni nach Indonesien zurueck. Sie sind verheiratet mit
Deutschen und bleiben in Deutschland.
Soweit ich weiss, eine Quelle des deutschen Stipendiums ist die Steuer, die die Deutschen dem Land bezahlen. Ein deutscher Freund von mir hat
erzaehlt, dass er nur halb von seinem Gehalt geniessen kann, waehrend der Rest von
der Steuer abgezogen wird.
Vielleicht muss das System erneut werden. Wer ein Stipendium kriegt,
aber anschliessend das Stipendium unnuetz macht, muss das Geld dem
Stipendiumgeber zurueckzahlen. Der Stipendiumgeber gibt Stipendium natuerlich
fuer einen guten Zweck, um einem “armen” Land wie Indonesien zu helfen. (Ich
sage “arm” , aber in der Tat gibt es reiche Leute in Indonesien)
Dieses System haben die Indonesische Polizei & das Indonesische
Militaer. Jetzt weiss ich aber nicht mehr, ob dieses Stipendium noch gibt.
Als ich in den lezten Semester an der Universitas Indonesia war, hab ich mich um ein
Stipendium von der Indonesischen Polizei & dem Indonesischen Militaer
beworben. Diese 2 Institutionen waren zusammen und hiessen ABRI.
ABRI verlangte die Stipendiaten, um bei ABRI mindestens 10 Jahre zu
arbeiten. Dieses Stipendiumsprogramm heisst PSDP / Perwira Sukarela Dinas
Pendek (Freiwillige Soldaten fuer den Kurzen Dienst). Nach 10 Jahren sind diese
Stipendiaten dann frei. Sie duerfen weiter bei ABRI oder raus von ABRI. Wenn
die Stipendiaten weniger als 10 Jahre raus von ABRI sind, dann muessen sie dem
Staat das Geld zurueckzahlen!! So ist gerecht. Ich bin einverstanden.
Also, ich bin keine Professorin an irgendeinem Institut fuer Germanistik einer Universitaet, wuerde wahrscheinlich nie Professorin sein :-( ; aber ich war
gluecklich, dass ich meinen ehemaligen zukuenftigen Betreuer meiner
Magisterarbeit, der Professor ist, endlich im November 2015 persoenlich
kennengelernt hatte. Und ich bin auch froehlich, als Privatlehrerin fuer Deutsch zu arbeiten. Flexible Arbeitszeit, keinen Druck von einem z.B. ungerechten Chef und von z.B. boshaften Kollegen. ;-)
Ob wir, ich und der Professor, uns noch sehen wuerden, nur Gott weiss das. :-)
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